Biologie Leistungskurs besucht Schülerlabor (Dezember 2012) |
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Text & Fotos: Silvia Benner
Am 19. Dezember 2012 besuchte der Biologie-Leistungskurs (Q3) von Frau Benner das Schülerlabor der Biologiedidaktik der Justus-Liebig-Universität Gießen. Unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Hans-Peter Ziemek konnten die Schülerinnen und Schüler hier selbstständig in Kleingruppen Verhaltensbeobachtungen an Süßwassertieren durchführen. Dies stellte eine sinnvolle, aber auch abwechslungsreiche Ergänzung des derzeitigen Unterrichtsthemas „Verhalten“ dar.
In dem ersten Theorieteil zeigte Herr Prof. Ziemek den Schülerinnen und Schülern zunächst eine Videosequenz über ein höchst eigentümliches Verhalten des Spritzsalmlers:
Zwei erwachsene Fische springen synchron aus dem Wasser, bleiben an der Glasabdeckung des Aquariums kurze Zeit heften, bevor sie wieder zurück ins Wasser fallen. Die Aufgabe der Schülerinnen und Schüler, dieses Verhalten nicht-interpretierend zu beschreiben, schien auf den ersten Blick sehr einfach, stellte sich jedoch als schwierig heraus: Der Begriff „Heften“ enthält bereits eine Interpretation und ist daher durch das neutrale „Verweildauer an einem Substrat oberhalb der Wasseroberfläche“ zu ersetzen.
In der Tat handelt es sich bei dem beobachteten Verhalten um eine hochkomplexe Form des Ablaichens: Spritzsalmler-Männchen und -Weibchen müssen vollkommen synchron aus dem Wasser springen, um dann an einem Blatt oberhalb der Wasseroberfläche ihre Eier abzulegen.
Herr Prof. Ziemek ließ die Schülerinnen und Schüler von dieser Beobachtung ausgehend weitere Fragen entwickeln: „Wie synchronisieren Männchen und Weibchen den Sprung?“, um daran deutlich zu machen, wie Verhaltensforschung funktioniert.
Im Praxisteil durften die Schüler nun selbst in Kleingruppen verschiedene Tierarten beobachten, darunter „Killifische“, Zwergflusskrebse, ein brutpflegendes Zebrabuntbarschpaar und Schneckenbuntbarsche.
Während ein Teil der Gruppe ein Histogramm erstellte, sich also mit der Frage beschäftigte „Wo halten sich die Tiere auf?“, hatte eine andere Gruppe den AuftragSchneckenbuntbarsche zu beobachten. Diese Tiere „wohnen“ in ausgedienten Schneckenhäusern, legen dort ihre Eier ab und ziehen ihre Jungtiere auf. Hier lautete die spannende Frage: Was passiert, wenn Attrappen anderer Buntbarsche in die Nähe der Fische und ihrer Schneckenhäuser gebracht werden? Man konnte eindeutig beobachten, dass kleine Attrappen angegriffen wurden, die Schneckenbuntbarsch aber bei großen Attrappen in „ihr“ Schneckenhaus flohen.
In einem zweiten Theorieteil stellten die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse im Plenum vor und Herr Prof. Ziemek ergänzte ihre Beobachtungen mit interessanten Hintergrundinformationen in einer sehr anschaulichen Präsentation. Eine gelungene Exkursion, die eher zu kurz als zu lang war.
Unser Dank gilt vor allem Herrn Prof. Ziemek für die gute fachliche Betreuung und Frau Walter (Betreuung des Schülerlabors) für die gelungene Organisation unseres Exkursionstages.




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